mieze medusa & Cornelia Travnicek (HG.)
How I fucked Jamal

Milena Verlag (April 2010)
ca. 220 Seiten, Klappenbroschur
EUR 16,90
ISBN 978-3-85286-188-3

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Pressefeedback:Seite 1 Seite 2 Buchinfo

Sex goes international goes literature.
Die junge Literaturszene begibt sich in die Horizontale.
Warnung: Kann Spuren von Vögeln enthalten

Wie kann sich die Verständigung zwischen den Laken gestalten ... wenn zwei nicht die gleiche Sprache sprechen ... nicht die gleichen Gesten teilen ... was anderes zum Frühstück essen ... Wie soll das gehen mit dem One-Night-Stand, mit der Liebe, mit dem Sex? Alles easy, multipel-kulti? Oder doch kompliziert?

Mit Beiträgen von: Stefan Abermann, Thomas Ballhausen, Malte Borsdorf, Nadja Bucher, Michal Hvorecky, Markus Köhle, Jan Kossdorff, Mieze Medusa, Jan Off, Julya Rabinowich, Christoph Simon, Clemens J. Setz, Nadja Spiegel, Andrea Stift, Cornelia Travnicek, Johanna Wack, Sara Wipauer

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Das Vorwort von Mieze Medusa und Cornelia Travnicek:

Kann Spuren von Vögeln enthalten

»Ich bin ein sehr guter Mensch«, ist ein großartiger erster Satz, da kann die Ilsebill nachsalzen, soviel sie will.
Ein guter Satz ist aber nicht automatisch wahr, und in einer Anthologie mit Sex im Titel sind die Selbstaussagen der Figuren sowieso mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.

»Ich bin ein sehr guter Mensch«, so beginnt Johanna Wack ihren Beitrag und damit auch die Anthologie, Nadja Bucher beendet sie lapidar mit: »Wahrscheinlich lag’s daran.«

Dazwischen wird gekuschelt, gekocht, geködert, gechattet, gekratzt, getrunken, geschleckt, getanzt, gearbeitet, gehurt, gereist, geredet, beschnitten und telefoniert. Zwischen den beiden Sätzen tut sich eine ordentliche Bandbreite an Missverständnissen, Verführungsversuchen, Arbeitsverhältnissen, Abnutzungserscheinungen und Hautkontakten auf.
Dabei ist es gar nicht so wichtig, ob es explizit zur Sache geht oder ob sich der Koitus zwischen den Zeilen versteckt. Es gibt solche und solche Geschichten, nicht jeder sieht man es gleich im ersten Absatz an, ob sie »mit alles« ist oder eben
»ohne scharf«.
Eines müssen wir klarstellen: Der titelgebende Jamal kommt in der Anthologie nicht oder nur als Missverständnis vor.
Jamal ist unsere Chiffre für das Fremde in unserem Bett, für das Unerwartete, das passieren muss, wenn es zum internationalen Austausch von Koseworten, Körperflüssigkeiten und Erwartungshaltungen kommt. Jamal kommt trotzdem zu Wort, denn die AutorInnen haben ihre Wurzeln in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Slowakei oder in Russland; sich selbst schon das eine oder andere Mal verpflanzt, und sind allesamt »Zugereiste« im globalen Dorf.
Die Bereitschaft, mit der uns Texte für die vorliegende Anthologie gesandt wurden, beweist, wie aktuell das Spannungsfeld des internationalen Beischlafs ist. Wir freuen uns sehr, dass so viele die Herausforderung angenommen, und sich mit uns in die gefährlichsten Minenfelder der Literatur begeben haben. Nicht alle Figuren sind bei diesem Ausflug heil geblieben.